HETZELMEDIA HM

Von       : H. Hetzel

Datum     : 4.5.2020

Niederlande/Taiwan/China/Corona

 

Ein Essay zur Corona-Krise

 

Die Niederlande werten Taiwan diplomatisch auf

Wann folgen andere EU-Länder?/Peking ist wütend

 

Taiwan kämpft um internationale Anerkennung/Die Corona-Krise bringt den demokratischen Inselstaat Taiwan in den Focus/Das diktatorische China hat die Welt getäuscht/ Das demokratische Taiwan hat gezeigt, wie die Corona-Krise rechtzeitig zu meistern war

 

Von HELMUT HETZEL, Den Haag

 

Vorwort: Einige Chinesische Weisheiten

 

Spanne den Bogen, aber schieße nicht los!

Noch gefürchtet zu sein, ist wirksamer.

Die erste Gunst ist Gunst,

die zweite schon Verpflichtung.

Verwandle große

Schwierigkeiten in kleine

und kleine in gar keine!

Es ist egal ob eine Katze schwarz oder weiß ist

Hauptsache sie frisst Mäuse

(Deng Xiaoping)

 

Deng Xiaoping, der große Reformer der chinesischen Wirtschaft. Aber Deng war auch der Befehlgeber für das Massaker an Studenten auf dem Platz des Himmlischen Friedens – Tiananmen – in Peking am 4.5. Juni 1989. Die Studenten forderten mehr Freiheit und Demokratie in China. Sie wurden von der chinesischen Volksbefreiungsarmee niedergemetzelt. Schätzungsweise 10.000 Menschen starben auf und um den Tiananmen-Platz herum im Kugelhagel der Armee. Panzer überrollten Menschen. Das Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens ist bis heute ein Tabu in der Volksrepublik China.

 

Wenn zwei Tiger im Tal kämpfen

Ist es besser auf dem Berg zu sitzen

Und zuzusehen

 

Die Corona-Pandemie und wie das diktatorische China und das demokratische Taiwan reagiert haben

 

Die Corona-Pandemie bringt das weltpolitische Gefüge in Bewegung und rückt China, wo das Virus ausbrach, in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. ,,Zhonghua‘‘ das Reich der Mitte, wie die Chinesen ihr Land nennen, steht im Fokus. Wer China nicht kennt und die dort seit 1949 bestehende kommunistische Diktatur nicht selbst erlebt hat, sollte nun angesichts der Corona-Pandemie, die von Wuhan in der chinesischen Provinz Hubei ausging, endlich darüber nachdenken, mit welchem Regime in Peking wir es zu tun haben – unabhängig davon, ob das Virus nun auf dem Markt in Wuhan vom Tier auf den Menschen übersprang oder aber aus dem Virus-Forschungslabor in Wuhan entweichen konnte – absichtlich oder nicht.

 

China ist eine gnadenlose Diktatur

 

Die kommunistische Diktatur in der Volksrepublik China (PRC), die keine unabhängige Untersuchung mit internationalen Experten nach der Entstehung des Corona Covid 19 Virus in Wuhan gestattet und die ganze Welt lange, zu lange über die Gefährlichkeit des Virus im Ungewissen gelassen hat, gerät nun in die Defensive. Sie steht unter Erklärungszwang. Fragen wie: Woher kommt das Corona-Virus überhaupt? Warum wurde die WHO, die Weltgesundheitsorganisation, so spät und unvollständig über die Gefahr des neuen Corona-Virus informiert?  Warum wurden die Warner wie etwa der Whistle Blower Li Wenliang und andere nicht ernst genommen, sondern von der Polizei und der Staatssicherheit bedroht und eingeschüchtert. Starb er wirklich an einer Corona-Virus-Infektion? Diese Fragen stehen im Raum.

 

Taiwan hat das Corona-Virus unter Kontrolle

 

Die chinesische Diktatur in Peking hat versagt. Die taiwanesische Demokratie in Taipei  hat in dieser Corona-Krise gesiegt.

Daher kann das freie und demokratische Taiwan  nun in die Offensive gehen. Der demokratische Inselstaat Taiwan, offizieller Name: Republic of China on Taiwan (ROC), Republik China auf Taiwan, hat die Corona-Krise nämlich viel besser gemeistert als der ,,große Bruder‘‘ das totalitär regierte ,,Big Brother-Land‘‘ China (PRC, Peoples Republic of China) – und auch besser als viele andere Länder in der Welt. Obwohl die Insel Taiwan nur 180 Kilometer vom chinesischen Festland entfernt und de facto seit Ende des Bürgerkrieges zwischen chinesischen Kommunisten und chinesischen Nationalisten 1948/1949 unabhängig ist und heutzutage  Hunderttausende von Chinesen und  Taiwanesen hin und her pendeln, hatte Taiwan nur 429 Corona-Infizierungsfälle und nur sechs Corona-Todesfälle zu beklagen. Taiwan ist es gelungen, das Corona-Virus einzudämmen, weil das Land und dessen Regierung rechtzeitig reagierte, den beschönigenden Worten, die die chinesische Propaganda von Peking aus verbreitete, misstraute und die richtigen Lehren aus der SARS-Epidemie (2003) gezogen hat. Taiwan baute ein eigenes vor allem digitales Anti-Virus-Sicherheits- und Warnsystem auf. Taiwan hat seine Grenzen schon im Januar geschlossen, keinen Flugverkehr aus und nach China mehr zugelassen und mit Hilfe eines digitalen Kontrollsystems alle Infizierten sofort isoliert. Das Virus-Containment hat funktioniert. Taiwan warnte die WHO und die Welt schon im Dezember vor der Gefahr des neuen Corona Covid-19 Virus. Nur niemand hörte auf Taiwan, weil Taiwan nicht gehört werden darf, so wollen das die totalitären Herrscher in Peking, weil Taiwan auf Druck von Peking der Zugang zu allen internationalen Organisationen, also auch zur  WHO, der Weltgesundheitsorganisation, verwehrt wird.

 

 

Xi Jinping, der neue starke Mann Chinas. Präsident auf Lebenszeit, Oberbefehlshaber der Armee, Generalsekretär der Kommunistischen Partei Chinas. Er ist heute mächtiger als Mao Zedong – ist aber nicht demokratisch gewählt

Tsai Ing-wen – die demokratisch gewählte Präsidentin der Republik China auf Taiwan

Taiwan ging seinen eigenen Weg in der Bekämpfung des Corona Covid 19 Virus. Taiwan ist nun ein Vorbild für die Corona-Krisenbewältigung. Es gab auf der Insel mit seinen 24 Mio. Einwohnern bis heute keinen Lockdown, wie er fast überall in der Welt stattfand. Die Wirtschaft in dem High Tech-Land Taiwan arbeitet und funktioniert weiter, als gäbe es keine Corona-Pandemie. Auf dem diplomatischen Parkett kann Taiwan dank seines sensationellen Erfolges bei der Corona-Krisenbekämpfung nun in die Offensive gehen, was Taipei auch tut. Das wird honoriert. Die Niederlande tun es als erstes Land. Die Niederlande werten Taiwan nun diplomatisch auf.

 

Niederlande werten Taiwan diplomatisch auf

Peking ist wütend

 

So hat Den Haag nun seine Repräsentanz in Taipei  ausgebaut und umbenannt.

Das ehemalige ,,Nederlandse Handels- en Investeringsbureau’’ (Handels- und Investmentbüro) in Taiwan heißt jetzt ,,Nederlandse Bureau Taipei.‘‘

Nach Angaben von Guy Wittich, dem Repräsentanten der Niederlande in Taiwan,  ,,haben wir unsere Aktivitäten in Taiwan ausgebaut. Der neue Name passt dazu,‘‘ sagt Wittich gegenüber der Zeitung ,,de Volkskrant,‘‘ mit diplomatischem Understatement.

In Peking hat man das natürlich registriert. Die Kommunisten auf dem  chinesischen Festland sind deshalb wütend, weil sie fürchten, dies könnte der erste Schritt der Niederländer sein, um in Taiwan mit einem formell diplomatischen und nächsten Schritt künftig aus der bisherigen Repräsentanz eine echte Botschaft zu machen und Taiwan als unabhängigen Staat diplomatisch anzuerkennen.

Geng Shuang, der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, las wie ein Oberlehrer den Niederländern die Leviten. Den Haag müsse sich ,,strikt an die Ein-China-Politik halten,‘‘ ermahnte er die niederländische Regierung von Peking aus. Wenn man den Namen Taipei in dem Namen seiner Vertretung verwende, käme das einer diplomatischen Anerkennung gleich, kritisierte Shuang den neuen Namen der niederländischen Repräsentanz in Taiwan. Er forderte die Niederlande sogar dazu auf, den neuen Namen für ihre Vertretung in Taiwan, wieder zu ändern und drohte, wenn das nicht geschehe, ,,wird dies die bilateralen Beziehungen zwischen den Niederlanden und China beschädigen.‘‘

Links:

https://www.ad.nl/video/kanalen/buitenlands-nieuws~c401/series/snel-nieuws~s921/china-boos-op-nederland-over-naamsverandering-kantoor-taiwan~p144094

 

 

 

 

Einem solchen möglichen Schritt der Niederlande, Taiwan als unabhängigen Staat diplomatisch anzuerkennen, könnten dann auch andere Länder der Europäischen Union (EU) folgen, so fürchtet man in Peking.

In der chinesischen Botschaft in Den Haag läuten daher  die Alarmglocken. Der Botschafter der totalitären Volksrepublik China protestierte im Haager Außenministerium gegen die Aufwertung der niederländischen Vertretung in Taiwan, so berichten Diplomaten. Das chinesische Propagandamedium ,,Global Times,’’ rief sogar schon zu einem Boykott der Niederlande auf. Holland solle keine Medikamente aus der Volksrepublik China mehr erhalten, forderte die ,,Global Times.‘‘ Das ist harter Tobak, wenn man weiß, dass in China und Indien rund 80 % der Arzneimittel für den Weltmarkt hergestellt werden und dass der Westen in Sachen medizinischer Arzneimittelversorgung schon von China und Indien weitgehend abhängig ist.

 

Link:

Thank you @guywittich for years of dedication to strengthening bilateral relations & cooperation. I hope you’ll take some of our world-famous Taiwan tea back home with you, because it goes so well with your delicious stroopwafel. Bedankt!

 

 

Historische und enge wirtschaftliche Bande Niederlande – Taiwan

 

Fest steht aber: Die politischen, historischen und wirtschaftlichen Verbindungen zwischen Den Haag und Taipei sind  besonders eng. Beispiel: Die größte Halbleiterfabrik der Welt, die Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) ist einer der wichtigsten Kunden und ein wichtiger Anteilseigener an der niederländischen ASM Lithografie (ASML). ASML ist der weltweit führende Hersteller von fotolithografischen Systemen für die Halbleiterindustrie. Marktanteil: 80 Prozent. Ohne ASML gäbe es keine noch kleineren und immer schneller rechnenden Chips.

Wichtig zu wissen: Auch historisch haben die Niederlande und Taiwan enge Bande. Denn die ,,Verenigde Oost-Indische Compagnie,‘‘ die VOC (1602-1800), die niederländische Ostindien-Kompanie und erste Aktiengesellschaft der Welt, eroberte Taiwan, das damals noch Formosa genannt wurde, im 17. Jahrhundert. Die koloniale niederländische Herrschaft auf Formosa dauerte von 1624 bis 1662. Es  war die einzige längere Herrschaftsperiode einer europäischen Kolonialmacht auf der Insel Taiwan.

 

Peking kann keinen völkerrechtlichen  Anspruch auf Taiwan geltend machen

 

Außerdem stand die Insel Taiwan von 1895 bis 1945 unter Herrschaft des japanischen Kaiserreichs und  fiel erst nach Ende des Zweiten Weltkrieges an die Republik China (ROC), die bis heute auf Taiwan besteht und die am 1. Januar 1912 in Nanking auf dem chinesischen Festland gegründet wurde. Die Republik China auf Taiwan ROC ist also Rechtsnachfolger der auf dem Festland gegründeten Chinesischen Republik. Sie wurde auf der Insel Taiwan unter Präsident Chiang Kai-Shek und der von ihm geleiteten nationalchinesischen Staatspartei ,,Kuomintang‘‘ 1949 fortgesetzt, nachdem Chiang Kai-Shek, den Bürgerkrieg gegen die von Mao Zedong geleiteten Kommunisten verloren hatte und mit seinen Anhängern auf die Insel Taiwan flüchtete.

 

Mao Zedong ruft Volksrepublik China aus

 

 

Mao Zedong rief in Peking am 1. Oktober 1949 die Volksrepublik China (PRC) aus. Völkerrechtlich gesehen war Taiwan, die Republik China, also nie Teil der kommunistischen Volksrepublik China auf dem Festland, sondern war und ist die Republik China auf Taiwan der Nachfolgestaat der 1912 in Nanking gegründeten Republik China (Republic of China) bis heute.

Bis Oktober 1971 gehörte die Republik China auf Taiwan auch als rechtmäßiger Nachfolgestaat der seit 1912 bestehenden Republik China den Vereinten Nationen an. Mit der Resolution 2758 der UN-Generalversammlung vom 25. Oktober 1971 verlor Taiwan  jedoch diese Stellung an die Volksrepublik China (PRC). Das kommunistische China wurde immer mächtiger, setzt seine Interessen immer entschiedener durch und negiert das Völkerrecht in Bezug auf Taiwan.

Die erst am 1. Oktober 1949 gegründete kommunistische Volksrepublik China kann aber überhaupt keinen völkerrechtlichen Anspruch auf Taiwan erheben, weil sie ein neuer Staat und kein Rechtsnachfolger der Republik China ist. Die 1912 gegründete Republik China besteht bis heute auf Taiwan. Sie ist de jure auch die Rechtsnachfolgerin des chinesischen Kaiserreiches, das mit der Abdankung des letzten Kaisers der Qing Dynastie, des damals erst sechsjährigen Puyi 1912 endete. Die Republik China wurde nach der Xinhai-Revolution im Herbst 1911 am 1.1.1912 von Dr. Sun Yat-sen ausgerufen.

Pu Yi – der letzte Kaiser von China als Kind

Der sechsjährige Puyi durfte aber seinen Kaisertitel weiterhin führen, in der Verbotenen Stadt in Peking mit seinem großen Hofstaat leben. Er erhielt außerdem eine jährliche Apanage von vier Millionen Yuan. Nach der kommunistischen Machtübernahme 1945 wurde der letzte Kaiser von China Puyi in ein Umerziehungslager gesteckt, wo er zu ,,einem guten Kommunisten‘‘ erzogen werden sollte. Denn Puyi hatte zwischen 1932 und 1945 mit den japanischen Besatzern, die die  Mandschurei okkupiert hatten und dort das unabhängige „Mandschukuo“ ausriefen, kollaboriert.

Pu Yi – der letzte Kaiser von China

Doch Peking will nichts wissen, dass die 1912 gegründete Republik China auf Taiwan weiter besteht. Die Kommunisten auf dem Festland erheben den Anspruch auf Taiwan trotzdem. Sie betrachten Taiwan als ,,ihr Territorium,‘‘ was aber völkerrechtlich mehr als zweifelhaft ist. Das läuft unter dem von Peking formulierten Ideologie-Slogan ,,Ein-China-Politik.‘‘ Und das wird auch noch international von den meisten Staaten in der Welt akzeptiert. Es ist eine Schande. Die ganze Welt macht den Kotau vor China.

 

 

Die Demokratisierung von Taiwan

Chiang kai shek

 

Nach dem Tod von Chiang Kai-Shek entwickelte sich die Republik China auf Taiwan Ende der 80iger und in den 90iger Jahren durch einen Reformprozess zu einer freiheitlichen und rechtstaatlichen Demokratie. Eine Mehrheit der Taiwanesen, wie  sich die meisten Bürger Taiwans jetzt in Abgrenzung zu den Chinesen auf dem Festland bezeichnen, ist gegen jede Form einer so genannten ,,Wiedervereinigung‘‘ mit dem kommunistischen Festland-China. Aber Peking will diese  ,,Wiedervereinigung‘‘ um jeden Preis.

 

Chinag kai shek und Mao Zedong

 

Hong Kong – das Horror-Beispiel

 

Hong Kong ist für viele Taiwanesen das abschreckende Beispiel dafür, was ihnen drohen könnte, falls Peking die Insel erobern sollte, womit der amtierende chinesische Staatspräsident Xi Jinping droht. Peking hat rund 1500 Raketen auf Taiwan gerichtet, heißt es im Außenministerium in Taipei. Xi Jinping ließ sich vom chinesischen Pseudo-Parlament, dem so genannten ,,Nationalen Volkskongress‘‘ sogar das Recht erteilen, Taiwan mit militärischen Mitteln – also durch einen Krieg – ,,heim ins Reich‘‘ zu holen. Von den 3000 ,,Abgeordneten‘‘ im chinesischen Volkskongress stimmten 2298 mit Ja für einen Krieg gegen Taiwan, um die ,,Wiedervereinigung‘‘ herbeizuführen;  zwei ,,Abgeordnete‘‘ enthielten sich der Stimme.

Außerdem: Das Beispiel Hong Kong zeigt: Der vom einstigen chinesischen Parteichef Deng Xiaoping ausgegebene Slogan: ,,Ein Land, zwei Systeme‘‘ funktioniert nicht. Fest steht: Taiwan will kein zweites Hong Kong werden. Es will selbständig sein und bleiben und von der internationalen Völkergemeinschaft endlich als unabhängiger Staat anerkannt werden. Taiwan verdient das. Das beweist die Corona-Krise. Die Niederlande haben nun ein erstes Zeichen gesetzt. Die EU sollte dem folgen und Taiwan diplomatisch anerkennen und aus den dortigen EU-Repräsentanzen in Taipei Botschaften machen. Auch deshalb, um China zu zeigen, dass dessen Pläne zur Hegemonialmacht in ganz Südostasien zu werden – und letzten Endes in der Welt – nun auf Widerstand stoßen. Denn spätestens zum 1. Oktober 2049, dem 100. Jahrestag der Gründung der Volksrepublik China, wollen Peking und die dort regierenden Kommunisten die Weltmacht Nummer eins sein und die USA überflügelt haben – wirtschaftlich und militärisch. Ein solcher Masterplan, Weltmacht Nummer eins zu werden, wurde unter den Präsidenten auf Lebenszeit Xi Jinping bereits entwickelt. Dieser Masterplan wird mit dem Bau der neuen Seidenstraßenprojekte zu Land und zu Wasser nach Europa sowie der ,,Kolonisierung‘‘ vieler Staaten in Afrika (Angola, Sudan, Zimbabwe) und Asien (Philippinen, Sri Lanka) bereits realisiert.

Chinesen denken langfristig. Sie haben einen ganz anderen Zeitbegriff als die Menschen im Westen. Das sollten wir im Westen bedenken.

Mein Freund Hu

Als mir mein Freund Hu 1983 bei einem Tsingtao-Bier in Peking sagte: ,,Chinas Schwäche ist nur vorübergehend, wir werden wieder eine Weltmacht, wir waren schon bis 1830 eine Weltmacht,‘‘ da konnte ich damals nur müde lächeln. Aber Hu hat Recht behalten. China ist heute, rund vierzig Jahre später, wieder eine Weltmacht. Und ich war als junger Auslandskorrespondent damals  so naiv und arrogant zugleich, um zu glauben, das schaffen die Chinesen nie. Man lernt eben nie aus.

 

Nachtrag: Der gut informierte chinesische Geheimdienst

 

PS: Nach meiner Rückkehr von Peking nach Den Haag, haben mich Vertreter der chinesischen Botschaft in Den Haag regelmäßig zum Essen eingeladen. Das war vor allem in 1987/1988. Meine chinesischen Gastgeber wollten, während wir Dim Sum mit Stäbchen aßen, nur immer eins von mir wissen, und sie stellten mir immer wieder die gleiche Frage: Wird es eine Wiedervereinigung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR geben?

Wie wir wissen, ist die Mauer in Berlin am 9. November 1989 gefallen und wurde die Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990 Realität. Im Rückblick scheint mir, dass der chinesische Geheimdienst wohl schon 1988 wusste und davon überzeugt war, dass die DDR untergehen wird, weil sie wirtschaftlich völlig am Ende war. Peking rechnete schon mit dem Fall der Mauer, noch bevor sie überhaupt gefallen war – und hat sich darauf vorbereitet.

Denn die Chinesen wissen: ,,Wenn Du Dich nicht um die Zukunft kümmerst, wirst Du die Gegenwart betrauern.‘‘

 

Über den Autor:

Helmut Hetzel war von 1983 bis 1985 Auslandskorrespondent in Peking.

Nach seiner Rückkehr aus China nach Europa, führte ihn der Weg nach Den Haag, Niederlande, wo er seither als Auslandskorrespondent arbeitet. Er besuchte China und Taiwan in den vergangenen 40 Jahren regelmäßig.

Helmut Hetzel erhielt zahlreiche internationale Auszeichnungen. Darunter den ,,Europäischen Journalistenpreis‘‘ der Europäischen Union (EU) für seine Berichterstattung über die Einführung des Euro und seine Interviews, die er mit dem ersten Präsidenten der Europäischen Zentralbank Wim Duisenberg, führte. Er erhielt den ,,International Communications Award‘‘ der Republik  China auf Taiwan für seine Berichterstattung über Taiwan und China und sein Interview mit dem ,,Godfather of Semiconductors‘‘ und Gründer der ersten großen Halbleiterfabrik der Welt TSMC, Morris Chang.

Für sein Engagement für ein vereintes Europa wurde er von der Ferdinand Martinenga Stiftung in Bratislava, Slowakische Republik, mit der ,,Medaille für ein Vereintes Europa‘‘ ausgezeichnet.

 

Von 1990 bis 1998 war Helmut Hetzel Präsident des Vereins der Auslandspresse in den Niederlanden. Von 1998 bis 2004 Internationaler Präsident der Vereinigung Europäischer Journalisten, der größten Journalisten Vereinigung in Europa. Heute ist er Ehrenpräsident dieser pan-europäischen Journalistenvereinigung.

Nicht nur China, sondern auch Taiwan, kennt er gut. Seine Tochter Marijke studierte in Taiwan und in Peking.

 

Siehe auch:

 

Helmut Hetzel (Hg): Frauen in China. Erzählungen. Deutscher Taschenbuch Verlag dtv 1986

Helmut/Marijke Hetzel: Calm or Dangerous? The Taiwan Strait in: ,,Education about Asia’’ University of Tennessee, USA 2012

 

Calm or Dangerous? The Taiwan Strait

By Helmut Hetzel and Marijke Hetzel

Helmut HetzeL is a Foreign Correspondent based in The Hague. He reports to media—TV, Radio, and Newspapers—in Germany, Austria, Switzerland, The Netherlands, and Luxemburg. He was a correspondent in Beijing and visits China, Taiwan, and other Asian countries regularly.

Marijke HetzeL, daughter of Helmut, studies Trade Management in Asia and Mandarin at the University of Amsterdam, Peking, and the Sun -Yat-sen Univerity in Kaohsiung, Taiwan

Photo by Andrea ege. Applied Sciences in Amsterdam. She just returned from Beijing, where she took a summer course at the Beijing Normal University and received her Diploma in Mandarin. She also visits Taiwan regularly.


When two tigers are fighting in a valley, it is good to watch them from the top of a hill.
Relations between Taiwan (Republic of China-ROC) and China (People’s Republic of China-PRC) are dynamic, and Taiwan-US relations in the Asia Pacific are of vital interest for the US.

This Chinese saying reflects at this moment the situation with Taiwan (ROC) and the People’s Republic of China (PRC), as the PRC and Japan continue a tough diplomatic struggle about the uninhabited Diaoyu Islands (Japanese name, Sentaku Islands, Taiwanese name, Diàoyútái Islands). The Diaoyu Islands are controlled by Japan in the East China Sea, located east of Mainland China, northeast of Taiwan, west of Okinawa, and north of the Ryukyus.

The Chinese tiger-fight proverb reflects only part of the complex reality in the Taiwan Strait, the East and South China Sea, and the Pacific Ocean. The ROC is in fact fully involved in the conflict between China and Japan about Diaoyu/Senkaku because, according to Taiwan, the ROC legally  owns these five uninhabited islands. Japan took over the islands during the first Sino-Japanese War (1894–1895), and in 1945, the US assumed administrative control at the conclusion of World War II. According to Taiwan, the US transferred the “administrative rights’’ to Japan in 1971 but not sovereign control of the the islands. Both China and Taiwan claim that the islands have belonged to China since the Ming dynasty (1368–1644), and both the PRC and the ROC claim to be China. Thus, Taipei, as is the case with Beijing and Tokyo, is involved in the dispute.

The Daioyu/Sentaku conflict, along with conflicting claimants for ownership of the Spratly Islands—including China, Việt Nam, Taiwan, Malaysia, Brunei, and the Philippines—has the potential to destabilize both Southeast and Northeast Asia and worsen the current relatively relaxed PRC-ROC relations. Potentially even worse, the US could get involved in this ongoing struggle regarding who has sovereignty over these two island groups. The stakes are high and include oil and gas resources, important sea-trade routes, rich fishing resources, and geopolitical dominance of this part of the world and the larger Pacific.

The US cannot completely stay out of these two disputes. The region, especially Taiwan, is of vital interest for the US, and the US-Taiwan

The Chinese tiger-fight proverb reflects only part of the complex reality in the Taiwan Strait, the East and South China Sea, and the Pacific Ocean.

Relations Act obligates the US  to provide Taiwan with defensive weapons, if not intervene militarily at the very least, should Beijing attack the ROC. At present this is not likely because Taipei and Beijing are on speaking terms again since the KMT (Kuomintang), the Chinese Nationalist Party, regained power in 2008, and KMT President Ma Ying-jeou was re-elected in 2012. President Ma is actively seeking to improve ROC-PRC relations, mainly by staying with the status quo, thus preserving the excellent relations the two governments currently enjoy. Bilateral trade and economic relations are booming, and Taiwan has invested about US $250 billion in China. Millions of tourists from the PRC visit Taiwan and vice versa, with hundreds of flights per week between the two countries, including flights from Taipei to various destinations in the PRC. Regular talks between Beijing and Taipei on a variety of issues are also ongoing.

Nevertheless, Beijing asserts that Taiwan is part of China, although there is no legal basis for China’s claim, in our opinion. The People’s Republic of China was founded on October 1, 1949, while the ROC dates its founding on the mainland to the October 1911 revolution and the official declaration of the Republic of China in early 1912, so Taipei has an older case it is the legal government of China. The PRC’s so-called “One-China Policy” includes the positioning of approximately 1,000 missiles pointed directly at Taiwan.

 

Sun Yat sen University, Kaohsiung, Taiwan

 

 

Sun Yat-sen University Koahsiung, Taiwan

 

Konfuzius

 

Links:

www.helmuthetzel.com

www.hetzelmedia.com

www.haagsche-salon.com

https://ph.news.yahoo.com/china-tries-calm-nationalist-fever-063619775.html

 

The Taipei-Experience

 

 

 

The 101 Tower in Taipei 

 

Night view of the city in Kaohsiung – Taiwan

 

/ Textende / Copyright © by HELMUT HETZEL / Den Haag