HM-HETZELMEDIA

Von       : H.HETZEL

Datum     : 29.11.2020

Niederlande/Kultur/Mauritshuis

Weltpremiere: Museum Mauritshuis in Den Haag ist das erste Mega-Pixel-Museum der Welt

Digitaler Rundgang mit Super-Zoom jetzt möglich/Ganz neue Einblicke in und auf die weltberühmten Gemälde von Vermeeer, Rembrandt, Jan Steen, Paulus Potter und Rubens

Man sieht nun, was man bisher mit bloßem Auge nicht gesehen hat

Gespräch mit Martine Gosselink, Direktorin des Mauritshuis-Museums

Von HELMUT HETZEL

Den Haag. Martine Gosselink strahlt. Die Direktorin des weltberühmten Haager Museums ,,Mauritshuis‘‘ hat auch allen Grund dazu. Sie hat eingeladen zu einer virtuellen Pressekonferenz, dem Kommunikationsforum in Corona-Pandemie-Zeiten schlechthin. Sie kündigt virtuell eine digitale Premiere an, eine Weltpremiere. Sie lautet: ,,Das Mauritshuis ist ab jetzt das erste vollständig auf Mega-Pixel-Basis digitalisierte Museum in der Welt. Es ist das erste Museum im Giga-Pixel-Format. Die Welt-Premiere hat es in sich.

Denn alle im Mauritshuis ausgestellten Kunstwerke können ab jetzt auch digital und im Detail mit der neuen Mega-Pixel-Technologie besichtigt werden. Man kann im Mauritshuis jetzt auf eine digitale Tour gehen und sogar die bisher verborgenen Geheimnisse in den Gemälden entdecken. ,,Das Mega-Pixel-Format, wie wir es haben, das hat noch kein anderes Museum in der Welt,‘‘ stellt Martine Gosselink, die Direktorin des Museums, stolz fest.

Corona-Pandemie beschleunigt Mega-Pixel-Projekt im Mauritshuis

Und: ,,Die Corona-Pandemie-Krise hat das Projekt beschleunigt. Denn, als nach dem ersten Lockdown in den Niederlanden vom 15. März bis 20. Juni 2020, auch die Museen geschlossen waren, da konnte ein Großteil der digitalen Mega-Pixel-Arbeit realisiert werden.‘‘

Dann geht es los. Martine Gosselink lädt zusammen mit Sandra Verdel, der Managerin des Museums, die das Mega-Pixel-Projekt leitete, und dem Mega-Pixel-Papst Inaki Arredondo, CEO, Chief Executive Officer, des Mega-Pixel-Projekts, der mit seinem Team alle Kunstwerke des Mauritshuis im Mega-Pixel-Format digitalisierte, zum ersten digitalen Mega-Rundgang durch das Haager Museum ein.

Das Mauritshuis-Museum in Den Haag

Es wird spannend – Die virtuelle Zoom-Level-Tour

Schon schnell erlebt der Zuschauer: Der virtuelle Rundgang ist eine Offenbarung. Selbst für denjenigen, der schon oft im Mauritshuis gewesen ist, die meisten dort ausgestellten weltberühmten Gemälde von Vermeer, Rembrandt, Paulus Potter, Rubens, Jan Steen, oft und direkt mit bloßem Auge gesehen hat, geht eine neue Welt auf. Eine Welt in und hinter den Kulissen eines jeden hier ausgestellten Gemäldes. Eine neue Welt. Eine Welt, die nicht nur das Gemälde von Vermeer oder Rembrandt virtuell abbildet, sondern eine Welt, die die Geschichte des Gemäldes erzählt, eine Welt, die in die Tiefe des Gemäldes blicken lässt. In neue Abgründe, um es mit Nietzsche zu sagen, aber auch in neue Offenbarungen.

Eine hochaufgelöste ,,virtuelle Zoom-Level-Tour‘‘ macht das alles möglich. Plötzlich sieht man, was man bisher mit bloßem Auge nicht gesehen hat. Es sind Offenbarungen! Bei jedem Gemälde.

Der virtuelle Besucher im Mauritshuis kann dem Mädchen mit dem Perlohrring von Johannes Vermeer (1632-1675) nun tief in die Augen schauen und sich von diesem meisterhaften Gemälde von Vermeer noch mehr verführen lassen. Wer war nur dieses Mädchen? Bis heute weiß es niemand.

Vermeers´ Mädchen mit dem Perlohrring strahlt digital noch heller

Mädchen mit dem Perlohrring (Vermeer)

 

Sie ist noch verführerischer. Ihr Ohrring glitzert im digitalen Pixel-Licht. Man möchte fasst hineinbeißen.

Aber: ,,Don´t swallow my diamants’’ scheint das Mädchen zu sagen, verschluck´  nicht meine Diamanten, pardon:  Meine Perle.

Dann der ,,Stier,‘‘ der ,,Stier‘‘ von Paulus Potter (1625-1654). Er  wirkt nun in digitaler Megapixel-Ansicht noch kolossaler. Der Stier wird zu einem Moment.

Der Stier (Paulus Potter)

 

Die berühmte ,,Ansicht von Delft‘‘ (Vermeer) eröffnet digital neue Perspektiven auf das Innenleben der niederländischen Universitätsstadt im Mittelalter hinter dem die Unendlichkeit liegt.

Ansicht von Delft (Vermeer)

Das legendäre Selbstportrait, das Rembrandt (1606-1669) kurz vor seinem Tod 1669 malte, erweckt den Meister der Licht-Schatten-Kompositionen in der digitalen Betrachtung fast wieder zum Leben. Rembrandt lebt, denkt der digitale Zuschauer.

 

Rembrandt Selbstportrait – das er kurz vor seinem Tod malte

 

Auch Rembrandt´s berühmte ,,Anatomiestunde des Dr. Tulip‘‘ wird auf dieser digitalen Tour durch das Mauritshuis zu einer lebendigen Lektion der ärztlichen Kunst jener Zeit.

 Anatomiestunde des Dr. Tulip           (Rembrandt)

Jan Steen´s (1626-1697) Klassiker ,,Wie die Alten singen, so die Jungen tanzen‘‘ fängt an zu vibrieren. Der Zuschauer tanzt mit. Virtual. Fast real.

Wie die Alten singen, so die Jungen tanzen (Jan Steen)

 

Der ,,Silberfink,‘‘ ,,The Goldfinch,‘‘ die Niederländer nennen den Vogel: ,,Het Puttertje‘‘ von Carel Fabritius (1622-1654), den Donna Tart in einem ihrer Romane verewigte, scheint in der digitalen Darstellung zu zwitschern anzufangen. Er twittert dem digitalen Zuschauer zu: Hier bin ich.

Der Silberfink (Fabritus)

Im ,,Garten des Paradieses‘‘ (Garden of Eden) von Peter Paul Rubens, indem Eva ihrem Adam mit dem Apfel zum Sündenfall verführt, entdeckt man in der digitalen Auflösung mit dem hohen Mega-Zoom plötzlich zwei Hunde, die mit bloßem Auge überhaupt nicht zu sehen sind. Wieder eine Offenbarung. Sie wird digital durch eine ultrahohe Pixel-Auflösung möglich gemacht.

Garten Eden im Paradies (Rubens)

Das magische Mega-Pixel-Projekt – 1000 Mega-Pixels mehr als 100 Mal die Größe des Gemäldes – und die durch dieses Projekt möglich gewordene neue Sichtweise auf einige der schönsten Kunstwerke in der Welt, eröffnet nun völlig neue Ansichten. Ansichten von Delft, Ansichten von Rembrandt, Ansichten von dem Mädchen mit dem Perlohrring, Ansichten vom Stier von Paulus Potter, wie man sie bisher nicht wahrgenommen hat, nicht wahrnehmen konnte.

Frage an Martine Gosselink: ,,Haben Sie nicht Angst, dass die Besucher jetzt wegbleiben, wo sie das Museum digital besuchen und alle Kunstwerke  noch viel besser sehen können?‘‘

Martine Gosselink, Direktorin Mauritshuis-Museum, Den Haag

Martine Gosselink antwortet im Gespräch mit HM-HETZELMEDIA mit einem optimistischen Lächeln und sagt: ,,Nein, überhaupt nicht. Im Gegenteil. Es werden künftig nicht weniger, sondern noch mehr Besucher ins Mauritshuis-Museum kommen. Denn die digitale Tour wird sie noch neugieriger machen auf die einmaligen Kunstwerke, die wir hier zu bieten haben – und auf das, was diese Kunstwerke bisher verschwiegen haben. Nun erst wird ihr Geheimnis  gelüftet und sichtbar.‘‘

Links:

https://www.mauritshuis.nl/nl-nl/verdiep/de-collectie/virtueel-mauritshuis/

Download Digital-Tour via App-Store and Google play

www.helmuthetzel.com

www.hetzelmedia.com

www.haagsche-salon.com

https://www.hetzelmedia.com/oh-oh-den-haag-schone-stadt-hinter-den-dunen/

 

Der Reiseführer für Den Haag – auch mit ausführlichen Informationen über das Maurishuis-Museum

 

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