HM-HETZELMEDIA
Von : H.HETZEL, Den Haag
Datum : 25.4.2024
Niederlande/Blumenparadies
Der Keukenhof: Ein Augenkitzel und ein Naturerlebnis
Schön, wunderschön, Keukenhof
Das niederländische Blumenparadies lockt mit einer einzigartigen Farbenpracht und Tulpen-Vielfalt zum 75jährigen Jubiläum
Von HELMUT HETZEL
Den Haag. Tulpen so weit das Auge reicht. Tulpen in allen Farben. Weiß, rot, gelb. Sogar die berühmte „schwarze Tulpe,“ die bei genauer Betrachtung eine tief violett farbene Blume ist, entzückt das Auge. Im niederländischen Blumenparadies Keukenhof in Lisse ist das jetzt alles zu sehen. Der Keukenhof ist das Blumen- und Tulpenparadies der Welt. In diesem Jahr feiert diese einzigartige blühende Parklandschaft, die in Lisse zwischen Den Haag im Süden und Amsterdam im Norden liegt, ihr 75jähriges Jubiläum. Täglich kommen zwischen 60.000 und 80.000 Besucher, um diesen einzigartigen blühenden Tulpen-Zauber zu sehen zu genießen. Der Countdown läuft. Denn am 12. Mai um 19.30 Uhr schließt die größte und spektakulärste Blumenschau der Welt, wo mehr als sieben Millionen Tulpen, Narzissen, Hyazinthen und andere Zwiebelblumen zu sehen sind, wieder ihre Tore. Also die Koffer packen und ab in den Keukenhof nach Holland. Es werden in diesem Jahr voraussichtlich rund 1,5 Mio. Besucher zum Keukenhof-Jubiläum pilgern. Der Keukenhof ist ein Publikumsmagnet. Der Keukenhof ist ein Wirtschaftsfaktor. Vierzig Gärtner des Keukenhofs pflanzten sieben Millionen Blumenzwiebeln in dem 32 Hektar großen Park für die Jubiläums-Schau zum 75. Geburtstag.
Insgesamt wurden 1.600 Blumenzwiebelarten verwendet, davon 800 Tulpenarten.
Die Geschichte der einmaligen Blumenschau:
Vor 75 Jahren wurde die heute größte Blumenausstellung der Welt erstmals für die Öffentlichkeit geöffnet.
Der Keukenhof ist das Schaufenster der niederländischen Blumenzucht und Blumen-Industrie, die jährlich Blumen und Pflanzen im Wert von rund sieben Mrd. Euro in alle Welt exportiert.
Die größte Blumenausstellung der Welt Keukenhof findet auf einem riesigen Landgut, das 250 Hektar groß ist, statt. 32 Hektar davon sind der Blumenschau gewidmet.
Das Schloss Keukenhof auf dem Park ließ ein wohlhabender Amsterdamer Kaufmann 1641 erbauen. Der Park Keukenhof wurde von dem Gartenarchitekten Jan David Zocher (1791-1870) 1857 im englischen Gartenparkstil gestaltet.
Das heutige Blumenparadies Keukenhof ist der Initiative einiger Blumenzwiebelzüchter zu verdanken, die ein Schaufenster für ihre Produkte schaffen wollten. Für ihre Ausstellung im Jahr 1949 wählten sie einen idealen Ort: Den Garten des Schlosses Keukenhof.
Jacoba van Beieren
Jacoba van Beieren (1401-1436) war zuerst die Gastgeberin auf dem Gelände, das heute der Keukenhof ist. Im fünfzehnten Jahrhundert war sie Eigentümerin des Geländes, auf dem sich heute der Keukenhof befindet. Damals war es noch unberührte Natur, die zur Jagd und zum Sammeln von Kräutern für die Küche von Schloss Teylingen genutzt wurde. Daher stammt der Name Keukenhof – Küchenhof auf Deutsch.
Gräfin Jacoba van Beieren (von Bayern) regierte Holland, Seeland und Hennegau von 1417 bis 1433. Das Leben der einflussreichen und temperamentvollen Regentin, die viermal heiratete, einige Jahre im Gefängnis saß und eine Zeit lang in England lebte, lässt sich wohl am besten mit den Worten „Never a dull moment – Langweilig wurde es mir ihr nie“ beschreiben.
Sie starb im Alter von nur 35 Jahren an Tuberkulose im Schloss Teylingen, nicht weit vom Keukenhof entfernt.
Heutige Blumenmodetrends:
Die heutigen 40 Gartenarchitekten des Keukenhofs lassen sich von Modetrends und von den Wünschen der Blumenzüchter inspirieren. So erhält der Keukenhof und seine Blumenpracht Jahr für Jahr ein neues farbiges Gesicht und ein neues Styling.
Pixie und Barbarba genießen eine Wanderung durch den blumenprächtigen Keukenhof in Lisse
In drei Pavillons werden jährlich wechselnde Blumenausstellungen kreiert. 600 Züchter und Handelsunternehmen stellen ihre schönsten Blumen und Pflanzen für diese Ausstellungen zur Verfügung. Auf diese Weise erhalten auch Rosen, Orchideen und all die anderen Blumen, für die die Niederlande so berühmt sind, eine prächtige Ausstellungsplattform.
Die Windmühle aus dem Jahr 1892
Zum Keukenhof gehört auch eine Windmühle. Sie wurde 1892 in Groningen gebaut und diente als Poldermühle zur Trockenlegung des unter dem Meeresspiegel liegenden Landes. Im Jahr 1957 kaufte die „Holland Amerika Line HAL“ die Windmühle. Die HAL verdiente ihr Geld mit dem Schiff-Überfahrten von Rotterdam nach New York.
Die HAL schenkte die Windmühle dem Keukenhof.
Außerdem: Der Keukenhof verfügt über eine wunderschöne Skulpturensammlung mit etwa 100 Kunstwerken. Jedes Jahr erhalten zahlreiche Künstler die Möglichkeit, ihre Werke auszustellen. Die königliche Familie der Niederlande Oranien-Nassau unterstützt den Keukenhof aktiv
Infobox: Der Keukenhof
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Der schönste Blumenpark der Welt ist im Frühling jeden Jahres rund acht Wochen geöffnet. In 2024 noch bis zum 12. Mai
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2023 besuchten 1,4 Millionen Menschen den Keukenhof. 80 % davon kommen aus dem Ausland
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Der Park ist 32 Hektar groß. Das gesamte Keukenhof-Gelände einschließlich des Schlosses Keukenhof ist 250 Hektar groß mit 16 nationalen Denkmälern.
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Jährlich werden 7 Millionen Blumenzwiebeln von mehr als 1600 Sorten gepflanzt
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Die Blumenzwiebeln werden von 100 Züchtern geliefert
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Jährlich werden mehr als 7.000 Kilo einjährige Grassamen ausgesät
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Insgesamt führen 15 Kilometer Wanderwege durch den Keukenhof.
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Im Keukenhof gibt es mehr als 2.500 Bäume in mehr als 100 verschiedenen Arten
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Es gibt über 100 Arten Kirschbäume, die im Frühling wunderschön blühen
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Es gibt eine Sammlung mit etwa 75 Kunstobjekten von verschiedenen Künstlern.
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Im historischen Garten blühen authentische Tulpen aus dem 16. und 17. Jahrhundert, die die Entwicklung der 400-jähringen Tulpenzucht in den Niederlanden veranschaulichen
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Inspirationsgärten bieten Gartenideen und Tipps für den Verbraucher
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In der Umgebung des Keukenhofs können verschiedene Radtouren unternommen werden
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Mit elektrisch angetriebenen „Flüsterbooten“ kann man die Zwiebelfelder rund um den Keukenhof während einer Rundfahrt besichtigen
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Die Windmühle aus dem Jahr 1892 steht seit 1957 im Keukenhof.
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Carolus Clusius brachte 1594 die ersten Tulpen in die Niederlande
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Um 1857 wurde der ursprüngliche Parkentwurf von Vater und Sohn Zocher, Gartenarchitekten aus Haarlem, erstellt.
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1949 entwickelte eine Gruppe von Blumenzwiebelzüchtern und -Exporteuren die Idee, den Keukenhof als eine Ausstellung und als Schaufenster des Blumenzwiebelhandels der Niederlande zu gründen.
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Fotos: Helmut Hetzel
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