HM-HETZELMEDIA

Von : H.HETZEL, Den Haag
Datum : 8.11.2024

Niederlande/Israel/Antisemitismus

Die Schande von Amsterdam:

„Ich schäme mich“ sagt die Amsterdamer Bürgermeisterin Femke Halsema zu den antisemitischen Ausschreitungen in der niederländischen Hauptstadt/Notstandsverordnung verhängt

Von HELMUT HETZEL

Amsterdam. Der Krieg im Nahen Osten hat Amsterdam erreicht. Israelische Fussballfans, die zu einem Spiel ihres Vereins Maccabi Tel Aviv gegen Ajax Amsterdam in die niederländische Hauptstadt gereist waren, wurden von antisemitischen Randalieren bedroht, zusammengeschlagen und durch die Stadt gejagt. Die Amsterdamer Bürgermeisterin Femke Halsema hat am  Freitag (8.11.2024)  die Notstandverordnung für Amsterdam und die Vorstadtgemeinde Amstelveen ausgerufen. Zudem gilt an diesem Wochenende ein Demonstrationsverbot in Amsterdam sowie ein Verbot von gesichtsverhüllender Kleidung.

Eine sichtlich bewegte Bürgermeisterin Halsema sagte auf einer Pressekonferenz: „Es ist eine Schande, was in der vergangenen Nacht hier in unserer Stadt passiert ist. Ich schäme mich,“ so Bürgermeisterin Halsema, die im gleichen Atemzug auch an den Holocaust erinnerte.

„Der Krieg im Nahen Osten bedroht nun auch unsere Stadt“, erklärte Halsema weiter. „Ich bin wütend. Es herrschen Angst, Bestürzung, Wut, Unglaube. Wir tun alles, um die Sicherheit der jüdischen Bürger und Besucher in Amsterdam zu gewährleisten.“ Amsterdam müsse eine „tolerante, offene und internationale Stadt“ bleiben.

Durch die antisemitischen Ausschreitungen werden auch die eben begonnen Feierlichkeiten des 750jährigen Bestehens von Amsterdam überschattet und wurde die Stadt der Anne Frank und Rembrandt in einer Nacht zu einer neuen Metropole des Antisemitismus.

Die traurige Bilanz der „Jagd auf Juden“ wie sie vorab in den sozialen Medien von palästinensischen Sympathisanten angekündigt wurde: Fünf schwer Verletzte, zwanzig bis dreißig leicht Verletzte. Es gab 62 Festnahmen. Zehn Männer sind noch in Haft, zwei von ihnen sind minderjährig. Von israelischer Seite heißt es, dass noch drei Israelis vermisst würden. Das wurde von den niederländischen Behörden jedoch nicht bestätigt.

Femke Halsema, Bürgermeisterin von Amsterdam, Groen LInks – Grüne

Bürgermeisterin Halsema beschreibt das Vorgehen der antisemistischen Gewalttäter so:

„Sie kamen auf E-Rollern. Sie fuhren kreuz und quer durch die Stadt auf der Suche nach Fans von Maccabi Tel Aviv. Dazu wurde in den den sozialen Medien und insbesondere auf Telegram aufgerufen. Auch Taxifahrer haben sich daran beteiligt,“ so die Bürgermeisterin.

Taxifahrer koordinierten antisemitische Aktionen

Taxifahrer  haben die antisemitischen Aktivisten offenbar über die sozialen Medien darüber informiert, wo die israelischen Fußballfans hinfahren und wo sie aussteigen. Bei den Taxifahrern soll es sich nach noch unbestätigten Angaben vor allem um marokkanisch-stämmige muslimische Amsterdamer gehandelt haben.

Das alles deutet darauf hin, dass die Gewaltaktionen gegen die Fußballfans aus Israel von langer Hand geplant war. Denn es stand fest und war bekannt, dass am 7. November Maccabi Tel Aviv in der Europa-Liga gegen Ajax Amsterdam in der Johan Cruyff-Arena spielen wird.

Amsterdam und die Niederlande sind geschockt

Der Schock in den Niederlanden darüber, dass in ihrer Hauptstadt anno 2024 „ein Pogrom gegen Juden“ stattfinden konnte, wie viele Israelis und Niederländer die antisemitische Gewaltwelle gegen die israelischen Fußballfans bezeichnen, sitzt tief.

John van Doorn: „Wie eine zweite Reichskristallnacht“

„Ich schäme mich, Niederländer zu sein,“ mailt  mir John van Doorn, der Gentleman-Taxi-Chauffeur Den Haags. „Es ist eine Schande, dass in Amsterdam so etwas wie eine zweite „Reichskristallnacht“ stattfinden konnte,“ so van Doorn.

 

Die Reichspogromnacht – „Reichskristallnacht“ wie sie die Nazis nannten, fand in Nazi-Deutschland am 9. November 1938 statt – nun solche Szenen in Amsterdam anno 2024

„Jagd auf Juden“ in Amsterdam am 8. November 2024, Foto: anp

 

„Es scheint eine Jagd auf Juden in den Straßen von Amsterdam stattgefunden zu haben“, schreibt der Rechtspopulist Geert Wilders auf dem Nachrichtendienst X, ehemals Twitter.

 

Geert Wilders, Gründer, Vorsitzender und einziges Mitglied der „Partij voor de Vrijheid“ PVV der Niederlande

Der israelische Präsident Isaac Herzog schreibt auf X, dass es im Herzen von Amsterdam zu einem „antisemitischen Pogrom“ gekommen sei. Er spricht von „Horror“ und schrecklichen Szenen nach dem Spiel zwischen Ajax Amsterdam gegen Maccabi Tel Aviv.

Die meisten Maccabi-Fans sind inzwischen abgereist. Sie wurden unter Polizeibegleitung zum Amsterdamer Flughafen Schiphol gebracht, wo Sonderflüge für sie zurück nach Tel Aviv von der israelischen und niederländischen Regierung organisiert worden waren.

Was nach diesem „Judenpogrom in Amsterdam anno 2024,“ wie es manche schon nennen, kaum noch interessiert und auch Nebensache ist: Ajax Amsterdam hat das Spiel gegen Maccabi Tel Aviv mit 5:0 gewonnen.

Links:

https://www.telegraaf.nl/video/856508686/heftige-beelden-amsterdam-jacht-op-israelische-fans

https://www.telegraaf.nl/nieuws/2053647706/schoof-veroordeelt-rellen-amsterdam-kamer-wil-snel-debat

HM-HETZELMEDIA

Von : H.HETZEL, Den Haag
Datum : 8.11.2024

Niederlande/Israel

Jagd auf Juden in Amsterdam nach Fussballspiel Maccabi Tel Aviv gegen Ajax Amsterdam/ Israelische Fans getreten, geschlagen und mit dem Auto angefahren

Von HELMUT HETZEL

Amsterdam. „Fahr rein, fahr sie tot,“ ruft eine Stimme in einem Video. Der Autofahrer gibt Gas und rast in eine Menschenmenge in Amsterdam. Die Menschenmenge in die das Auto rast, sind Fans des israelischen Fussballclubs Maccabi Tel Aviv, der am Donnerstagabend gegen Ajax Amsterdam in der Johan Cruyff-Arena spielte.

Die Auto-Attacke auf israelische Fans war aber kein Einzelfall. Überall in der niederländischen Hauptstadt Amsterdam machten pro-palästinensische Randalierer „Jagd auf Juden,“ wie des der niederländische Politiker Geert Wilders formuliert. Überall hallen in Amsterdamer Straßen in dieser Nacht Parolen wie „Free Palestine.“ – Befreit Palästina. Auf zahlreichen Plätzen und Straßen werden israelische Schlachtenbummler angegriffen und zusammengeschlagen.

Nach Angaben der niederländischen Behörden wurden 57 Personen verhaftet. Etwa zehn Israelis sollen verletzt sein.

Israelische Medien wie die „The Jerusalem Post“ und die „The Times of Israel“ berichten unter Berufung auf das Außenministerium, dass nach der gewalttätigen Nacht in Amsterdam drei Israelis in den Niederlanden noch vermisst werden.

Die israelische Regierung schickte am Freitag zwei Flugzeuge nach Amsterdam. Sie sollen ihre Staatsbürger ausfliegen und sicher nach Hause bringen.

Der niederländischen Premierminister Dick Schoof telefoniert am gestrigen Freitagmorgen mit seinem Amtskollegen Benjamin Netanyahu. Er nennt die Auschreitungen gegen Israelis in Amsterdam „abscheulich“ und spricht von „inakzeptablem Antisemitismus.“

Geert Wilders

Der Rechtspopulist Geert Wilders fordert, dass die anti-israelischen Gewälttäter verhaftet und abgeschoben werden müssen.

Klar ist: Der Krieg im Nahen Osten fand in der Nacht von Donnerstag auf Freitag nun in den Straßen von Amsterdam eine Fortsetzung. Israelische Fußballfans wurden systematisch angegriffen, zusammengeschlagen und verfolgt.

Israelische Fußballfans mussten unter Polizeibegleitung zu ihren Hotels gebracht wurden. Sie wurden aufgerufen: Bleibt in euren Hotels. Geht nicht mehr auf die Straße. Geert Wilders und israelische Politiker sprechen von „einem Pogrom in den Straßen von Amsterdam.“

Die Amsterdamer Bürgermeisterin Femke Halsema, eine Grüne, hat die Lage offenbar unterschätzt. Zwar verbot sie vor dem Fussballspiel Demonstrationen gegen Israel. Aber mit dieser brutalen Gewaltwelle gegen die Fußballfans aus Israel hatte sie offenbar nicht gerechnet.

Wer die Videos, die in den sozialen Medien gepostet werden, sieht, der kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass diese Gewalt gegen die Gäste aus Israel von langer Hand geplant war. Das waren keine „spontanen Aktionen.“ Es war organisierte Gewalt gegen Juden.

Es gibt zahlreiche Videos von verschiedenen Gewalttaten in der Stadt. Sie zeigen Männer, die für israelische Fans gehalten werden. Sie werden umzingelt, beschimpft, getreten und geschlagen. Ein Video zeigt, wie ein Auto in eine Menschemenge rast, die aus israelischen Fußballfans besteht.

Der Amsterdamer Rabbi Yanki Jacobs twittert auf dem Nachrichtendienst X: „An alle, die seit Monaten mit der Dämonisierung von allem beschäftigt sind, was mit Israel und dem Judentum zu tun hat, appelliere ich, die Gewalttaten von gestern Abend entschieden zu verurteilen,“ so der Rabbi. „Oder ist man schon so weit, dass auch das nicht mehr geht?“

 

Isaac Herzog, Präsident von Israel

Der israelische Präsident Isaac Herzog schreibt auf X, dass es in im Herzen von Amsterdam zu einem „antisemitischen Pogrom“ gekommen sei. Er spricht von „Horror“ und schrecklichen Szenen nach dem Spiel zwischen Ajax Amsterdam gegen Maccabi Tel Aviv.

Man war aber vorgewarnt. Bereits in der Nacht vor dem Fußballspiel war es in Amsterdam zu Ausschreitungen gegen Juden gekommen.

Aber auch einige Fußballfans aus Israel sollen mit zur Eskalation beigetragen haben, wird berichtet. „Sie holten eine palästinensische Flagge von einem besetzten Haus und verbrannten sie,“ berichten Augenzeugen.

Was nach diesem „Judenpogrom in Amsterdam anno 2024,“ wie es manche schon nennen, kaum noch interessiert: Ajax Amsterdam hat das Europa-Liga-Spiel gegen Maccabi Tel Aviv mit 5:0 gewonnen.

Links:

https://www.telegraaf.nl/watuzegt/609635719/jodenjacht-in-amsterdam-komt-niet-als-een-verrassing

https://www.telegraaf.nl/watuzegt/958801344/amsterdam-is-synoniem-geworden-voor-de-eerste-europese-pogrom-na-7-oktober?fbclid=IwY2xjawGcWOZleHRuA2FlbQIxMQABHQ3IvwOjD_iCrEuAzLmTGeUX5dmUxh3xi6JuHGBc4kTSRhaOlmzSll9opg_aem_mTRLZ2uZOmfhRn8fjJEfnw

https://www.nu.nl/312615/video/met-scooters-op-jodenjacht-zo-kreeg-politie-geen-grip-op-hit-and-run.html

https://digital.diepresse.com/ccidist-replica-reader/?epub=https://digital.diepresse.com/ccidist-ws/dp/dp_die-presse/issues/118509/#/pages/6

 

 

 

 

/ Textende / Copyright © by HELMUT HETZEL / Den Haag