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Von       : H. Hetzel

Datum     : 18.4.2020

Corona-Krise: Kontaktverbot, Firmenpleiten, aber das älteste Gewerbe der Welt boomt

Von HELMUT HETZEL

Brüssel/Den Haag. Die Städte sind ausgestorben. Die Strände sind leer. Die Restaurants sind geschlossen. Die Bordelle sind zu. Aber das älteste Gewerbe der Welt boomt und wie –  auch in der Corona-Krise.

Viele der Damen und Herren aus dem Sex- und Dienstleistungsgewerbe versuchen nun, ihr Geld online mit digitalen Darbietungen zu verdienen. Aber es gibt auch viele Sex-DienstleisterInnen, die trotz Corona-Virus-Ansteckungsgefahr und trotz Kontaktverbot den direkten und intimen körperlichen Kontakt nicht scheuen, um ihre Kasse zu füllen. Sie schaffen jetzt zuhause an.

,,Ich habe jetzt in der Krise doppelt so viele Kunden als normalerweise, wenn ich hinter dem Fenster im Rotlichtbezirk stehen würde,‘‘ berichtet eine Dame namens Laura (38) aus dem horizontalen Gewerbe in der belgischen Zeitung ,,Het Laatste Nieuws (HLN).‘‘

Laura:

,,An manchen Tagen habe ich so viele Kunden, dass ich es kaum mehr schaffen kann.‘‘

Die Damen und Herren aus dem ältesten Gewerbe der Welt werben mit einem ausgeklügelten Trick vor allem via Internet in Belgien und in den Niederlanden um Kunden.

Dort schreiben sie:

Corona-Virus. Kontaktverbot. Wir dürfen keine Absprachen mehr machen, um physischen Kontakt zu haben, also machen wir es virtuell. Wir können auch online zusammen viel Spaß haben. Dann folgen die Website- und oder die Whatsapp-Adresse sowie die dazugehörige Telefonnummer.

Anruf genügt, so fanden die investigativen Kollegen vom HLN heraus, und dann kann mann/frau ein flottes Sex-Date arrangieren. ,,Komm vorbei, 20 Minuten 50 Euro, 45 Minuten 100 Euro, eine Stunde 150 Euro.‘‘ Es folgt die Adresse, wo die Lolita oder der Gigolo zu finden sind.

Virtueller Sex ist nicht genug

,,Glaubt mal nicht, dass wir alle auf virtuellen Sex umgestiegen sind, wegen des Corona-Virus,‘‘ so Laura weiter. Sie ist nach eigenen Angaben seit einigen Jahren nicht mehr im Rotlichtviertel aktiv, sondern ist umgestiegen und verdient ihr Geld nun im ,,High Class-Escort.‘‘ Sie hat viele Stammkunden. ,,Die kennen mich und haben meine Telefonnummer. Die besuchen mich auch trotz Corona-Krise. Ich bin für sie immer da.‘‘

Laura, die nach eigenen Angaben ,,nebenberuflich‘‘ als Call-Girl tätig ist und im Hauptberuf angeblich als Psychologin arbeitet, ist auch gegen die staatlich verordnete Quarantäneregelung und das Kontaktverbot. ,,Ich denke, dass die Wissenschaftler, die sagen, wir müssen eine Herden-Immunität aufbauen, recht haben. Schauen wir nach Schweden, das Land ist das Beispiel dafür. Es ist einfach Unsinn, dass wir unsere ganze Wirtschaft kaputt machen mit diesem Lockdown. Außerdem mache ich weiter, weil ich auch meine festen Kunden nicht verlieren will. Wenn ich die jetzt in der Corona-Krise nicht empfange, kommen sie vielleicht nach der Krise nie wieder.‘‘

 

Social distancing – nein Danke ! Keine Angst vor dem Corona-Virus

Escort-Girl Laura hält auch überhaupt nichts vom ,,Social distancing.‘‘ ,,Ich will die Gefahr des Virus nicht verharmlosen. Aber der Mensch braucht soziale und körperliche Kontakte. Die einzigen Menschen, die ich jetzt in der Quarantänezeit sehe, das sind meine Kunden. Ich bin gesund und fit, ich jogge jeden Morgen im Park, wenn die meisten Menschen noch schlafen. Ich ernähre mich gesund. Sollte ich mich mit dem Virus infizieren, dann überlebe ich das, davon bin ich überzeugt.‘‘

 

 

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