HM-HETZELMEDIA

Von : H.HETZEL, Den Haag
Datum : 11.3.2025

Niederlande/Sexualität

Selbsternannte Sex-Professorin Daphne Gakes klärt die Niederländer auf – sie ist die Susanne Wendel der Niederlande

Von HELMUT HETZEL

Den Haag. Daphne Gakes ist derzeit in den Niederlanden in aller Munde. Mit ihren Podcasts über Sex, ihren aufklärerischen Auftritten in Schulen und in Theatern und ihren lustigen Interviews und mit ihrem Sex-Buch kommt die 39jährige selbsternannte Sex-Professorin in Holland überall gut an, weil sie das Thema Sex mit viel Humor präsentiert. Und: Sex sells – Sex verkauft sich gut.

Ihr Motto lautet:

„Sex zu haben ist wie in ein Restaurant zu gehen. Man wählt etwas aus, das einem schmeckt.“

Die selbst ernannte Sexprofessorin Daphne Gakes bietet so gut wie für jedes sexuelle Problem und Verlangen eine Lösung.

Daphne Gakes

 

Auf entspannte Weise plaudert sie über Sex. Offen, ehrlich, aber auch kritisch. Sie sagt im Interview mit dem „Telegraaf:“ „Ich mag keine Angebereien über tolle Leistungen im Bett. Ich möchte einfach ein lockeres, offenes Gespräch über Sex führen. Nur so macht der Sex dann wirklich Spaß.“

Daphne Gakes ist die Susanne Wendel der Niederlande

Daphne Gakes ist die Susanne Wendel der Niederlande. Susanne Wendel (52) ist Sexologin, Top-Speakerin und Expertin zu den Themen: Sexualität, Female Empowerment, Beziehungen, Familie – Future Love.

Wendel ist die deutsche Erfolgs-Autorin in Sachen Sex mit ihrem Beststeller: „Gesundgevögelt,“ der nun auch in Englisch vorliegt und in deutscher Sprache in mehrerern Versionen erschienen ist – die aktuelle: Gesundgevögelt 3.0

Susanne Wendel

 

 

Version 1.0

 

Sex & Mediapreis erhalten

Gakes hatte eine Idee. Sie hat mit hundert verschiedenen Partnern das Bett geteilt. Das ist ein Projekt ihrer selbst inzenierten Forschung zur sexuellen Erfahrung in den Niederlanden. Sie realisiert es mit ihrer Stiftung „Tussen de lakens“ (Zwischen den Bettlaken). „Das waren wirklich tiefgehende Interviews,“ die ich mit meinen Partnern im Bett machte, scherzt sie.

„Sie haben mir immer eine neue Perspektive auf Sex eröffnet.“ Zunächst machte sie aus ihren Bettgeschichten einen Podcast. Titel: „Tussen de lakens met Daphne Gakes“ – im Bett mit Daphne Gakes. Der Podcast wurde mit dem Seks & Mediaprijs der NVVS, der „Niederländischen Wissenschaftlichen Gesellschaft für Sexologie“ ausgezeichnet.

 

Der Podcast war der Vorläufer ihres Buches und ihres Theaterstücks. Titel: „Ich, Daphne Gakes.“ Der Titel ist eine Anspielung auf das rebellische Werk: „Ich, Jan Cremer, des bekannten niederländischen Schriftstellers und Malers Jan Cremer (1940-2024).

In ihrem Buch erzählt sie offen und leseleicht über ihre eigene Suche nach Sexualität. „Ich wurde neugierig, immer neugieriger. Ich konnte doch nicht die Einzige sein, die sich alles selbst beibringen musste,“ fragte sie sich selbst.

Dann startet sie das Projekt „Rosa Bett

Gakes kaufte sich ein großes rosafarbenes Bett und lud hundert verschiedene bekannte Niederländer ein, sich neben sie zu legen und mit ihr über Sex zu sprechen. „In dieser Umgebung entstand von selbst ein offenes Gespräch.“ Neben dem Podcast gewann sie im „Rosa Bett“ neue Erkenntnisse – die die selbsternannte „Sexprofessorin“ nun genüßlich öffentlich ausbreitet.

Sie ist schließlich eine Fachfrau für Kommuniktaiton. Sie studierte Theater- und Kommunikationswissenschaften an der Universität von Amsterdam. Sie absolvierte eine Ausbildung als Sexualberaterin.

Die Sängerin Angela Groothuizen beispielsweise verriet ihr im rosa Bett Atemtechniken, die den Beckenboden entspannen und so das sexuelle Erlebnis erheblich verbessern, behauptet zumindest Groothuizen.

 

Angela Groothuizen – eine der besten Sängerinnen der Niederlande

Link:

Gespräch Daphne Gakes mit Angela Groothuizen im „Rosa Bett“

https://www.youtube.com/shorts/-Q5A0VOy1WI

 

Mit der Schauspielerin Geraldine Kemper sprach Gakes über Selbstakzeptanz und die Unsicherheiten vieler Frauen in Bezug auf ihre Vulva.

Mit den Erfahrungen die sie im „Rosa Bett“ machte, geht sie nun auf Tournee durch Holland.

„Ich mache in Theaterstücken einen gemütlichen Abend, in dem ich verschiedene sexuelle Themen anspreche, ohne das Publikum zu schockieren,“ sagt sie.

„Ich erzähle, dass der durchschnittliche erigierte Penis 13 Zentimeter lang ist und wie die Klitoris im erregten Zustand aussieht. Ich sage, man muss nicht an heteronormative Vorstellungen gebunden sein. Vielfalt bereichert den Sex! Auch das Thema Fantasien sorgt oft für Gesprächsstoff. Und das ist völlig in Ordnung. Niemand muss in einem festgelegten sexuellen Skript stecken bleiben.“

Mit ihrem charmanten und offenen Programm besucht sie auch Schulen. „Ich gebe sexuelle Aufklärung an Schulen. Jugendliche finden zwar vieles selbst heraus, aber es ist gut, wenn sie jemanden haben, dem sie ohne Scham Fragen stellen können.“ Das ist notwendig, weiß Gakes.

 

Daphne Gakes

Daphne Gakes

 

 

Dass manche Eltern bei solchen Themen verkrampfen, findet sie besorgniserregend. Besonders auffällig sei die Angst vor Homosexualität. „Als wäre das eine Art Entscheidung. Zwei küssende Frauen sind noch akzeptabel, aber bei zwei Männern ist plötzlich die Männlichkeit in Gefahr. Dabei ist die sogenannte „Love Map“ schon mit sieben Jahren geprägt – dann weiß man bereits, zu wem man sich hingezogen fühlt,“ behauptet Gakes.

Außerdem: Strenge religiöse Überzeugungen unterdrücken oft die weibliche Sexualität. Sie haben eine Doppelmoral. Wo ich willkommen bin, versuche ich aufzuklären: Wie setzt man Grenzen? Wann und wie gibt man Einwilligung? Man muss darüber sprechen, was man will und was nicht.“

Sie selbst wuchs mit einer sehr „porno-geprägten“ Vorstellung von Sex auf. „Mit 16 dachte ich, dass ein Zungenpiercing unglaublich erregend sei und dass Pornos die Norm für Sex sind: Ein Mann springt auf eine Frau, fünfmal stoßen und fertig. So musste es also sein. Erst mit 25 konnte ich beim Sex zum ersten Mal zum Orgasmus kommen,“ berichtet Gakes.

Jetzt, mit zwei heranwachsenden Kindern, hat sich ihr Sexleben erneut verändert. „Am Anfang war da gar nichts – einfach aus Müdigkeit. Aber man will es ja lebendig halten. Gerade dann ist alltäglicher, entspannter Sex genau das Richtige. Man wählt aus, was man mag, und manchmal probiert man etwas Neues. Dann wird der sexuelle Spielplatz endlos!“

Links:

Daphne Gakes

https://www.daphnegakes.com/daphneswebshop

https://nl.wikipedia.org/wiki/Daphne_Gakes

 

Susanne Wendel

 

https://www.susanne-wendel.live/

https://www.susanne-wendel.live/%C3%BCber-mich/

 

 

Helmut Hetzel

www.hetzelmedia.com

www.helmuthetzel.com

www.haagsche-salon.com

 

Privat Dancer

Angela Groothuizen: Private Dancer

 

 

 

Tina Turner – Private Dancer – the real Tina Turner

 

 

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