HM-HETZELMEDIA
Von : H.HETZEL, Den Haag
Datum : 24.10.2024
Niederlande/Deutschland/Schweiz/Sahra Wagenknecht
Die Haager Kolumne:
Die Frau mit den vielen Gesichtern, den vielen Namen und den gefährlichen nationalistischen Ideen
Sie heißt: „Sahra Wagenknecht, auch Sahra Stalin, Sahra Prada genannt“
Kommt eine neue NSDAP in Deutschland zustande ?
Wagenknecht und ihre „Dutch Connection“/Die BSW-Gründerin studierte den Marxismus und die Dialektik von Hegel an der Uni Groningen in den Niederlanden und wurde dort zur heutigen „Sahra Stalin“ ausgebildet
Von HELMUT HETZEL
Den Haag. Sie wirbelt mit ihrer neuen nach ihr benannten Partei BSW derzeit die politische Szene in Deutschland auf und schickt sich an, CDU-Chef Friedrich Merz zum Kotau vor ihr zu zwingen, wenn die CDU mit dem BSW koalieren sollte – zunächst auf Länderebene, in Sachsen, Thüringen, Bandenburg.
Sahra Wagenknecht will mit ihrem BSW (Bündnis Sahra Wagenknecht) in Deutschland koste, was es wolle, mitregieren und ihre extremen links-nationalistischen Auffassungen und politischen Ideen durchsetzen. Auf Biegen und Brechen. Ganz stalinistisch. Sie will, dass mit Putin verhandelt wird und dass die Ukraine keine Waffen vom Westen mehr bekommt. Appeasement pur. Kurz:
Sie will die Ukraine aufgeben
Die 55jährige Wagenknecht ist in Deutschland das politische Sprachrohr von Putin. In niederländischen Medien wird gefragt: „Steht Wagenknecht auf der Lohnliste des Kreml?“ In Schweizer Medien wird Frau Wagenknecht als „Sahra Stalin“ bezeichnet.
Den Klassenkampf und die Dialektik von Hegel aber studierte die in der einstigen DDR aufgewachsene, und noch nach der Wende 1989/1990 in die bankrotte, diktatorische SED eingetretene überzeugte Kommunistin und Putin-Versteherin Wagenknecht nicht in der DDR. Für sie ist die DDR, die ihre Einwohner eingesperrt hat, sie bespitzeln und durch die Stasi brutal unterdrücken ließ, sie wie Tiere abschoss, wenn sie in die freie und demokratische Bundesrepublik Deutschland flüchten wollten, bis heute kein Unrechtsstaat.
Das ideologisch-theoretische und geistige Rüstzeug für den Klassenkampf und ihre hegelianische Rhetorik, das holte sich die junge Wagenknecht als Studentin in den Niederlanden. Und zwar an der Universität Groningen.
Wagenknecht in Groningen
Wagenknecht legte in Groningen als Teenagerin und junge Studentin den Grundstein für ihre politischen Ideen im traditionell „roten Norden“ der Niederlande, einer ehemaligen Hochburg des Kommunismus in den Niederlanden.
Dort wurde die Kommunistische Partei der Niederlande (CPN) 1909 gegründet. Sie war strikt leninistisch-stalinistisch ausgerichtet und hatte ihre Basis in Groningen.
1990 fusionierte die CPN mit „Groen Links, GL,“ der grünen Partei in den Niederlanden.
Groningen war einst die „Karl Marx Stadt“ der Niederlande
Es ist kein Zufall:
1996 machte Wagenknecht im Alter von 27 Jahren ihren Master in Philosophie an der Rijksuniversiteit Groningen (RUG). Er ist umstritten
Wagenknecht schrieb sich 1995 an der RUG in Groningen mit einem klaren Ziel ein: „Ich wollte über die Hegelrezeption des jungen Marx promovieren. Aber in Deutschland fand ich keinen geeigneten Betreuer für meine Arbeit, in Groningen schon,“ sagte Wagenknecht in einem kurzen Interview auf der Website der Uni Groningen RUG.
Wagenknecht studierte dort bei dem deutschen Marxisten und emeritierten Professor Hans Heinz Holz (1927-2011), der bei Ernst Bloch in der DDR promovierte. Seine Dissertation trug den Titel: „Herr und Knecht bei Leibniz und Hegel.“
„Ihr Betreuer war Hans Heinz Holz, der marxistische Philosoph, der seit 1978 an der RUG tätig war. Holz hatte die Universität Marburg verlassen und fand an der Rijksuniversiteit Groningen eine neue akademische Heimat. Vermutlich hing seine „Flucht“ in die Niederlande mit dem sich verändernden politischen Klima in seinem Heimatland zusammen, insbesondere mit dem Aufstieg der linksextremistischen Terrorgruppe Rote Armee Fraktion RAF.
Marxistische Theorien verloren an den deutschen Universitäten dadurch zunehmend an Bedeutung. An der „liberaleren“ RUG gab es seit den 1970er Jahren mehr Raum für kommunistische Ansichten, insbesondere an der Fakultät für Philosophie,“ stellt der Groninger Journalist Benno de Jongh in einem Essay für das niederländische News-Portal: „Wynia’s Week“ fest.
Der deutsche Marxist und emeritierte Professor Holz arbeitete in seinem Haus in Groningen aber nach seiner Pensionierung weiter und gab hier weiter Vorlesungen. Hier empfing er seine Studenten. Geredet wurde fast nur über Marx und Hegel – und in Deutsch. Holz war ein so genannter Salon-Sozialist so wie der Ehemann von Wagenknecht, Oskar Lafontaine, ebenfalls einer ist. „Links lullen, rechts de zakken vullen,“ sagt man in den Niederlanden dazu. Wohlwollend ins Deutsche übersetzt: „Links reden, rechts leben.“
Denn Holz verbrachte nur drei Monate im Jahr in seinem Haus in der Blekerstraat in Groningen. Die meiste Zeit war er in seinem Haus und Wohnsitz in Sant’Abbondio auf der Schweizer Seite des Lago Maggiore. Dort lässt es sich gut leben. Aber: Das Leben in der Schweiz muss man sich leisten können.
Auch Wagenknecht pendelte zwischen Deutschland und den Niederlanden damals hin und her. Sie konnte das alles finanzieren.
Making Money in der Schweiz
In die Schweiz lässt sich Sahra Wagenknecht inzwischen häufig einladen. Sie hält dort Vorträge für die sie sich mit der härtesten Währung der Welt, dem Schweizer Franken, fürstlich bezahlen lässt. Salon-Sozialismus pur.
Wagenknecht in Groningen – Seltsame Masterarbeit
Wagenknecht verbrachte das Studienjahr 1995/1996 nicht permanent in Groningen, weiß de Jongh. „Ich bin hin und her gependelt. Ich muss gestehen, dass ich gerne länger in Groningen studiert hätte. Die Stadt mit der philosophischen Fakultät ist so charmant,“ sagte Wagenknecht 2014 in einem Interview mit Wierd Duk in der Zeitung „Dagblad van het Noorden.“ Es ist eines der wenigen Male, dass Wagenknecht auf ihre Zeit in Groningen und mit Professor Holz zurückblickt, die sie offenbar sehr geprägt hat.
Holz wurde 1994 Mitglied der Deutschen Kommunistischen Partei DKP, an deren Programm er mitarbeitete. Er starb im Dezember 2011 im Alter von 84 Jahren auf seinem Altersruhesitz Sant’Abbondio in der Schweiz. Holz ist einer der Ziehväter von Sahra Wagenknecht.
Die DKP (Deutsche Kommunistische Partei) wurde bis 1990 – also bis zum Ende der DDR und der deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 – finanziell unterstützt von der DDR mit jährlich schätzungsweise rund 70 Mio. DM (35 Mio. Euro) . Die DKP war so etwas wie das trojanische Pferd der DDR in der Bundesrepublik Deutschland.
In der Bundesrepublik Deutschland war die DKP zeitweise mitgliederstärkste Partei links von der SPD und den Grünen.
Sahra Wagenknecht die Streitsüchtige
„Wagenknecht hatte schon in Groningen den Ruf, eine schwierige und sogar eine sehr streitsüchtige Frau zu sein,“ stellt de Jongh in seinem Essay fest. Ihr Spitzname damals: „Die rote Sahra.“ Heute wird sie oft auch „Sahra Stalin“ und wegen ihres immer schicken Outfits „Sahra Prada“ genannt.
Bemerkenswert: „Es gab damals einige Unstimmigkeiten innerhalb der Fakultät an der Uni Groningen über Wagenknechts Masterarbeit bei Professor Holz, weil Holz bereits seit einigen Jahren emeritiert war, als Wagenknecht bei ihm studierte. Es war unklar, ob das formal juristisch korrekt war, dass ein emeritierter Professor noch eine Masterarbeit betreut und abnimmt, so dachten damals viele in Groningen. Es herrschte Unzufriedenheit über den Ablauf der Dinge,“ so de Jongh. Aber die seltsame Sache mit der Masterarbeit von Wagenknecht in Groningen sei im Sande verlaufen.
Jeroen Bartels, der zur gleichen Zeit wie Holz Teil der Dialektik-Abteilung der Geisteswissenschaften an der Universität Groningen war, erinnert sich, dass Wagenknechts Ankunft in Groningen damals nicht unbemerkt blieb.
„Wagenknecht war damals noch unbekannt, obwohl sie unter Studenten bereits einen gewissen Ruf hatte. Es schwebte eine gewisse Aura um sie: Sie war Kommunistin und eine kluge Frau.“
Jetzt will die Marxistin und Hegelianerin Wagenknecht nicht nur mit ihrem Oscar im Saarland sondern auch mit Putin in Moskau schmusen und die Ukraine dem russischen Aggressor preis geben. Ob das eine Synthese im Sinne der Hegelschen Dialektik ist, sei dahin gestellt.
PS:
In der Schweiz gibt es Stimmen, die sagen. „Das Programm von Sahra Wagenknecht sei sozialistisch und nationalistisch zugleich, also nationalsozialistisch.
HM-HETZELMEDIA fragt einen prominenten europäischen Politiker, der nicht namenlich genannt werden möchte:
Was wird aus der BSW?
Könnte die BSW mit der AfD fusionieren ?
Antwort: „Vielleicht, wenn die BSW und die AfD sich auf eine Koalition oder sogar auf eine Fusion einigen, wäre vieles denkbar und machbar.
Er holt tief Luft und fügt dann hinzu:
„Wagenknecht und Weidel in einem Boot, sie könnten das zusammen machen und zusammen rudern, das wäre dann die Fahrt in Richtung einer neuen NSDAP in Deutschland.“
Links:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sahra_Wagenknecht
https://www.hetzelmedia.com/duitsland-in-politieke-en-economische-crisis/
https://www.nzz.ch/themen/sahra-wagenknecht
https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Heinz_Holz
https://nl.wikipedia.org/wiki/Rijksuniversiteit_Groningen
https://www.youtube.com/watch?v=PaOwcdnM5eo
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