Der Euro hat die Schwindsucht – Inflation galoppiert
Der Euro hat die Schwindsucht/EZB kündigt Zinserhöhung für September an Hohe Inflation bedroht Stabilität des Euro/Preise steigen und steigen/Schuldenstand südeuropäischer Länder wächst
Der Euro hat die Schwindsucht/EZB kündigt Zinserhöhung für September an Hohe Inflation bedroht Stabilität des Euro/Preise steigen und steigen/Schuldenstand südeuropäischer Länder wächst
Sie ist wieder da, die Inflation. Überall in der Welt steigen die Preise. Vor allem die Preise für Energie. Aber auch für Nahrungsmittel. Die globalen Lieferketten funktionieren nicht mehr richtig. Die Corona-Pandemie hat sie unterbrochen. Der Mangel an den Märkten lässt die Preise steigen. Und wie. Die Inflation galoppiert. Das Geld wird immer weniger wert. Wer in den Niederlanden im November letzten Jahres noch 100 Euro auf dem Konto hatte, der hat nun nur noch 93,60 Euro.
Nun, anno 2021, galoppiert sie wieder, die Inflation. Angefeuert durch die Folgen der weltweiten Corona-Pandemie, die in der globalisierten Weltwirtschaft ungekannte Schockwellen auslöst, steigt die Inflation in Höhen, die wir zuletzt vor vielen, vielen Jahren erlebt haben. In der Ölkrise in den 70igern beispielsweise. Das ist lange her – aber unvergessen. In Deutschland, der nach den USA, China und Japan, viertgrößten Volkswirtschaft der Welt, sprang die Inflation im November auf 5,2 Prozent. Laut Bundesbank wird sie schon im kommenden Jahr die 6,0-Hürde nehmen.
Den rund 500 Mrd. Euro schweren Wiederaufbauplan für die EU gegen die Folgen der Corona-Krise, den die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und der französische Staatspräsident Emmanuelle Macron in der vergangenen Woche vorgestellt haben, wird es in dieser Form nicht geben. Denn in Den Haag, Wien, Kopenhagen und Stockholm gibt es großen Widerstand gegen den deutsch-französischen Wiederaufbauplan
Nach Tage langem zähem Ringen haben sich die EU- und Euro-Finanzminister doch noch auf ein EU-weites und rund 540 Mrd. Euro umfassendes Hilfspaket zur Bewältigung der Corona-Krise einigen können. Vor allem in den Niederlanden, wo der Haager Finanzminister Wopke Hoekstra entschieden gegen die Forderung der EU-Südländer Italien, Spanien, Frankreich, Eurobonds einzuführen, gekämpft hatte, ist man erleichtert darüber, dass es keine Eurobonds geben wird. Denn die Ausgabe von Eurobonds würde bedeuten, die Schulden in der Eurozone zu vergemeinschaften und eine Transferunion zu schaffen.
Es ist die verkehrte Welt. Wer ein paar Spargroschen hat und die auf einem Sparkonto bei der Bank parkt, der bekommt dafür so gut wie keine Zinsen mehr. Ein Zinssatz von 0,02 % ist anno 2019 schon viel. Doch nun droht der ohnehin kaum mehr wahrnehmbare Zins für Sparer zu einem Strafzins zu konvertieren. Die Sparer sollen geschröpft werden. Sie sollen für ihre Spareinlagen auf ihren Sparkonten Strafzinsen (Negativzins) an die Banken zahlen.
Der Niederländer und Sozialdemokrat Frans Timmermans soll Nachfolger von Jean-Claude Juncker als EU-Kommissionspräsident werden. Der deutsche Manfred Weber (CSU), der diese wichtige Position ebenfalls besetzen wollte, soll neuer Vorsitzender des EU-Parlaments werden. Frankreich beansprucht den Vorsitz der Europäischen Zentralbank (EZB), wenn der heutige EZB-Präsident, der Italiener Mario Draghi im Oktober ausscheidet. Sollte Frankreich den Draghi-Nachfolger stellen